Coaching online und/oder persönlich – auf Deutsch und Englisch.
Unser Gehirn ist hervorragend darin, nützliche Fähigkeiten zu erlernen, aber die Kehrseite ist, dass es genauso hervorragend darin ist, sich schlechte Angewohnheiten anzueignen. Zum Beispiel Schmerzen. Wenn das Gehirn immer wieder Schmerzen empfindet, werden die Neuronen, die für die Verarbeitung dieser Schmerzen zuständig sind, „miteinander vernetzt“ und immer besser darin, gemeinsam zu feuern. Leider bedeutet das, dass das Gehirn immer besser darin wird, Schmerzen zu empfinden.Wenn das Gehirn zu gut darin wird, kann das Empfinden von Schmerzen zu einem chronischen Zustand werden. Im Prinzip kann das Gehirn sogar unbeabsichtigt erlernen, Schmerzen zu empfinden.Das ist der Ursprung des Begriffs „neuroplastische Schmerzen“. „Neuro“ bezieht sich auf das Gehirn und andere Teile des Nervensystems; „plastisch“ bedeutet entwickelt oder verändert. Neuroplastische Schmerzen liegen vor, wenn das Gehirn sich in einer Art und Weise verändert, die chronische Schmerzen verstärkt.“
Wir verändern, wie das Gehirn den Schmerz / die Symptome interpretiert und sich dazu verhält – Die Reaktion auf den Schmerz.
Im Coaching tun wir dies auf verschiedenen Ebenen. Um ein paar wichtige zu nennen:
Aussteigen aus dem Alarmzustand.
Vielleicht hat der Alarm einmal Sinn ergeben und eine verletzte Stelle sinnvoll geschützt. Oft bleibt er jedoch aktiv, obwohl keine Gefahr mehr besteht, und verursacht dadurch Symptome, die keine wirklich schützende Funktion mehr haben.
Wir arbeiten daran, aus diesem Alarm-Zustand auszusteigen und dem Gehirn beizubringen, sich sicherer zu fühlen, wenn keine Gefahr besteht. Dadurch interpretiert es bestimmte Signale nicht mehr als Gefahr, wenn keine vorhanden ist, und benötigt somit nicht mehr die Sprache des Schmerzes oder anderer neuroplastischer Symptome.
Der Alarm kann sehr unterschiedlich auftreten. Mancher Alarm zeigt sich zum Beispiel auch als Wut, Trauer oder Ohnmacht, weil eine tiefere Ebene der Gedanken einen schwerwiegenden Schaden annimmt.
Dies kann z.B. bedeuten:
Eine neue Erklärung für den Ursprung des Schmerzes zu finden. Alte, hinderliche und unkorrekte, Erzählungen loszulassen.
Daran zu arbeiten, wie man mit sich spricht und umgeht wenn der Schmerz kommt.
Abwehr und Verurteilung / Frustration / Wut …. emotionalen Stress im Zusammenhang mit dem Schmerz / den Symptomen abbauen und verarbeiten.
Sanfte Expositionstherapie. Dem Schmerz gezielt und mit einer bewusst gewählten, neugierigen und ergebnisoffenen Haltung begegnen und ihn erforschen. Ziel ist es, die Angst vor ihm zu verlieren, ihn besser zu verstehen und neue Assoziationen zu schaffen.
Frühes Erkennen schmerzerzeugenden Verhaltens – sowohl innen als auch außen – und das Finden wirksamer Strategien, um effektiv daraus auszusteigen.
Selbstregulation bei emotionalen Herausforderungen.
Ressourcen entdecken und nutzbar machen.
Den inneren Dialog konstruktiver gestalten.
Gesunde Ablenkung vom Schmerz und vom Gedankenkreisen.
Die Angst vor scheinbar gefährlichen Aktivitäten verlieren und wieder mehr Mut fassen.
Um zu schauen, ob Ihnen PRT helfen kann, wird in den ersten Schritten evaluiert, ob der Ursprung des Schmerzes bzw. der Symptome neuroplastisch oder physisch ist.
Um näheres über den Ursprung herauszufinden werden Fragen gestellt, wie:
Was wurden für Untersuchungen gemacht und wie wurden die Ergebnisse gedeutet?
Oft werden Beschwerden zu mechanisch erklärt! Obwohl es auch viele Menschen gibt, die mit den gleichen körperlichen „Anomalien“ keinerlei Symptome und Schmerzen haben.
In einer Studie wurden 3.000 Menschen ohne Rückenschmerzen mittels MRT untersucht. Dabei stellte man fest, dass unter den 20-Jährigen 37 % degenerative Veränderungen an der Bandscheibe und 30 % Bandscheibenvorfälle hatten. Bei den 80-Jährigen ohne Rückenschmerzen waren es sogar 96 % degenerative Veränderungen und 84 % Bandscheibenvorfälle. Die Ergebnisse wurden so gedeutet, dass körperliche Anomalien wie Bandscheibenschäden nicht zwangsläufig mit Schmerzen oder Symptomen einhergehen, was zeigt, dass eine Diagnose allein nicht immer eindeutig ist. Es wird betont, dass körperliche Schäden nicht ausgeschlossen werden, aber ein nüchterner und kritischer Blick auf die Befunde notwendig ist.
Die Erklärung ist also, auch mit Diagnose, nicht immer so klar wie es manchmal scheint.
Allerdings bedeutet dies natürlich nicht, dass Bandscheibenvorfälle oder andere körperliche Schäden, nie das Problem sind! Es gilt einfach einen nüchternen und kritischen Blick zu haben.
Wechselt der Ort des Schmerzes häufig? Heute ist es beispielsweise die Schulter, wenn die Schulter aufhört kommt das Knie, dann der untere Rücken….
Tut es einmal bei einer gewissen Aktivität weh, dann aber auch wieder nicht? Ist es z.B. im Urlaub immer ganz anders, obwohl dies, nach der mechanistischen Erklärweise, keinen Sinn ergibt?
Verändern sich die Schmerzen / die Symptome mit der emotionalen Lage?
Ohne, dass es einen Unfall oder ein anderes körperliches Ereignis gegeben hat, was die Symptome erklärt?
Wenn es einen Unfall gab, wie lange ist er her? Verändert sich der Schmerz vielleicht schon beim zurückdenken daran?
Oft sind Verletzungen schon längst wieder verheilt und die Erklärung für den Schmerz hat ein überschrittenes Ablaufdatum.
Wie ist die momentane, generelle, psychische Gesundheit?
Drehen sie sich gedanklich viel um die Schmerzen / Symptome?
Obwohl es keine verlässliche Checkliste mit einer festen Punktzahl gibt, die eindeutig bestätigt, dass die Schmerzen oder Symptome neuroplastisch sind, ist es auch nicht notwendig, dass alle Punkte auf Sie zutreffen. Manchmal sind es viele, manchmal nur wenige. Diese Fragen sind jedoch ein guter erster Schritt. Bei Fragen oder für eine kostenlose Abklärung, ob Ihnen das Coaching helfen könnte, können Sie sich gerne an mich wenden.