„Unlearn your pain von Dr. Schubiner“
„Wege aus dem Schmerz von Alan Gordon und Alon Ziv“
Weitere Fragen und Anregungen zur Abklärung HIER.
Aussteigen aus einem zu starken Alarmzustand rund um die Beschwerden.
Vielleicht hat der Alarm einmal Sinn ergeben und eine verletzte Stelle sinnvoll geschützt. Oft bleibt er jedoch aktiv, ohne dass wir es merken. Obwohl keine Gefahr mehr besteht. Dadurch können Symptome aufrecht erhalten werden, die mittlerweile destruktiv geworden sind.
Wir arbeiten daran, aus diesem Alarm-Zustand auszusteigen und dem Gehirn beizubringen, sich sicherer zu fühlen, wenn keine Gefahr besteht. Dadurch interpretiert es bestimmte Signale nicht mehr als Bedrohung, wenn keine vorhanden ist, und benötigt somit nicht mehr die Sprache des Schmerzes oder anderer neuroplastischer Symptome.
Dies kann z.B. bedeuten:
Eine neue Erklärung für den Ursprung des Schmerzes zu finden. Alte, hinderliche und unkorrekte, Erzählungen loszulassen.
Daran zu arbeiten, wie man mit sich spricht und umgeht wenn der Schmerz kommt.
Abwehr und Verurteilung / Frustration / Wut …. emotionalen Stress im Zusammenhang mit dem Schmerz / den Symptomen abbauen und verarbeiten.
Selbstregulation bei emotionalen Herausforderungen.
Den inneren Dialog konstruktiver gestalten.
Gesunde Ablenkung vom Schmerz und vom Gedankenkreisen.
Sanfte Expositionstherapie. Dem Schmerz / den Symptomen gezielt und mit einer bewusst gewählten, neugierigen und ergebnisoffenen Haltung begegnen und ihn / sie erforschen. Ziel ist es, die Angst vor zu verlieren und neue Assoziationen zu schaffen.
Frühes Erkennen schmerzerzeugenden Verhaltens – sowohl innen als auch außen – und das Finden wirksamer Strategien, um effektiv daraus auszusteigen.
Ressourcen entdecken und nutzbar machen.
Die Angst vor scheinbar gefährlichen Aktivitäten verlieren und wieder mehr Mut fassen. Exposition ist sehr wichtig!
Es gibt sicher viele Wege, dies zu beschreiben. Ich würde sagen, dass es versucht, dich zu beschützen. In seinem Alarmmodus sieht es schnell Gefahr, wo keine ist, und versucht sich mit den Symptomen davor zu schützen. Dies geschieht natürlich auf einer unbewussten Ebene.
PRT ist sehr Ressourcen orientiert und auf das Hier und Jetzt, sowie auf positive Strategien für die Zukunft ausgelegt. Diese Methode ist in dieser Hinsicht sehr sanft! Es geht nicht darum eine tiefe Psychotherapie zu ersetzen oder sich mit seinen tiefen emotionalen Wunden auseinander zu setzen. Sollte ich den Eindruck bekommen, dass dies auch noch wichtig wäre würde ich das ansprechen.
Dr Schubiner hat zur wissenschaftlichen Erforschung der PRT viel veröffentlicht. Hier geht es zu einigen Artikeln auf seiner Seite – UNLEARN YOUR PAIN .COM
Über die Boulder Back Pain Study gibt es sogar einen Film. Worum ging es in der Studie?
Es wurden 150 Menschen – im Durchschnitt seit ca 10 Jahren an Rückenschmerzen leidend – in drei Gruppen unterteilt. Das erste Drittel bekam für einen Monat Placeboinjektionen für den Rücken. Das zweite Drittel bekam die übliche Behandlung für die Rückenschmerzen und das letzte Drittel bekam PRT. Fünf der 50 PRT-Gruppenteilnehmer verließen die Studie leider. Von den 45 übrig gebliebenen waren jedoch 75 % nach dem Monat komplett schmerzfrei. Was die anderen Behandlungsmethoden der Studie klar in den Schatten stellte. Ein tolles Resultat, auch wenn es mehr Studien und mehr Menschen braucht, um noch genauer herauszufinden, wie viele Menschen und in welchen Situationen von PRT profitieren können.
HIER geht es zum Film
Das ist schwer zu sagen und von Patient zu Patient unterschiedlich. Teilweise geht es sehr schnell, teilweise langsamer. Falls dieser Ansatz ihnen hilft, braucht es in der Regel nicht lange, um die ersten Erfolge zu erzielen.
Teilweise genügt es schon, Wissen über diese Art der Symptomentstehung zu vermitteln oder eine generelle Nervensystemregulation zu verbessern. Manchmal ist es mit zwei bis drei Sitzungen, mit Fokus auf Expositionstherapie, komplett weg. Teilweise müssen auch größere Gefahrenquellen aus dem Leben genommen bzw. beruhigt werden. Man kann jedoch ganz klar sagen, dass PRT nicht als Langzeittherapie angelegt ist.
Es fehlt häufig der bewusste Link zu den Symptomen mit den Methoden um anders auf sie zu reagieren. Ausserdem sind die korrigierenden Erfahrungen der Expositionstherapie sehr wichtig.
Bei Long Covid gibt es sicherlich noch sehr viel zu lernen, und ich arbeite mit Long-Covid-Patienten, wenn ich im Abklärungsgespräch neuroplastische Anteile erkennen kann und die Hoffnung auf Erfolge sehe. Dies ist sehr unterschiedlich.
Hochsensibilität ist wunderbar für diese Methode. Meiner Erfahrung nach werden Hochsensible viel zu oft zu sehr geschont und können dadurch keine korrigierenden Erfahrungen machen. Diese sind in der PRT essentiell!
Ja, es kann sein, dass ein Teil der Beschwerden von einem körperlichen Ursprung und ein anderer von einem erlernten Ursprung stammt. Es muss nicht immer entweder oder heißen.
Ich beantworte sie gerne. Einfach melden.